Presse:
Keine grossen Gesten, doch grossartiges Theater, nichts aus dem kulturellen Fundus,
sondern eine Eigenproduktion.
Eine prima Aufführung, die den kooperativen Führungsstil als das entlarvt, was er oft in der
Gesellschaft die uns tagtäglich die Wende vorlebt: Mit Anpassung wird gerechnet,
Widerstand wird integriert.
Berner Tagwacht, 1987
Die schauspielerische Leistung der drei Darsteller war beeindruckend, das Narren-Pack
Theater ist ein Gütesiegel für engagiertes, gutes Theater.
Grencher Tagblatt, 1987
”Schwarzer Kaffee” ist eigentlich ein bösartiges Täuschungsmanöver, weil das Stück ganz
anders endet, als man/frau zunächst denkt: nämlich mit der gnadenlosen
”Wiedereingliederung” sozialer Randexistenzen. Angelockt durch die Aussicht auf einen
heiteren Kleintheaterabend quittiert das Publikum in komischen Situationen komisch
agierende komische Figuren zunächst mit brüllendem Gelächter.
Herr Wunzeler ist der Prototyp des demokratischen Unterdrückers, der es nicht nötig hat,
Aufständische an die Wand zu stellen. Viel bequemer, ja fast wirkungsvoller ist es, die Opfer
zu entmündigen, ihr Aufbegehren zu pathologisieren. Die Verpackerin Monaco begehrt auf
gegen die Entwürdigung. Durch Argumente, Ironie, schliesslich durch Gewalt als letzter
Ausweg einer in die Ecke getriebenen Menschlichkeit. Das System wankt zwar beim Angriff,
aber es weicht nicht. Die Rebellin Monaco wird entwürdigt, gedemütigt und schliesslich
entmündigt. Ihre Persönlichkeit aufgelöst - auch eine Art Hinrichtung. Zurück bleibt der
Körper, ein Häuflein Dreck, der Schrei nach Licht, nach Klarheit - und ein Publikum, dem das
Lachen im Hals steckengeblieben ist.
POCH-Zeitung, 1987
Ein Betriebsfest zum Schwarzlachen, das heimtückisch, wie ein fad-witziger Schwank
beginnt und in der lärmenden Orientierungslosigkeit des Zeitalters der Sozialpartnerschaft
endet.
Berner Zeitung, 1989
Das mit Kritik voll gepackte und sehr vielschichtige Stück griff in brutaler Weise zahlreiche
aktuelle Themen auf.
Zofinger Tagblatt, 1989
Das Stück spricht Klartext und nimmt kein Blatt vor den Mund.
Thuner Tagblatt, 1990
Die Vorstellung des Trios bot grossartiges und ehrliches Spektakel - zum Lachen, zum
Heulen und zum Nachdenken.
Berner Zeitung (Land), 1991
In der Fischfutterfirma Wunzeler weht ein neuer Wind. Der alte Wunzeler hat das Zeitliche
gesegnet. Kurt Wunzeler junior wird mit einem Schlag zum Alleinherrscher über die Firma
und die treu ergebene Sekretärin Edith Rüdisühli. Auf diese gute Seele trifft man auch gleich
zu Beginn des Stückes. Ihr kleinkariertes Wesen eröffnet sich in einem Pausengeplauder mit
der gerade frisch angestellten Packerin Sabina Monaco, die es sich erlaubt, über die
haarspalterischen Geschäftsgepflogenheiten der Firma mit ungläubigem Ton zu spotten.
Man merkt, hier prallen mit der steifen, selbstgerechten Rüdisühli und der quirligen Monaco
zwei Welten aufeinander.
Während Rüdisühli der Monaco gegenüber versteckt Gehässigkeiten zu äussern beginnt,
erscheint schwungvoll der Patron auf der Bühne... . Der Chef kommt gleich auf
Grundsätzliches zu sprechen. In geschäftigem Ton, der selbst Nebensächlichstes zu
Bedeutsamem hochstilisiert, wird die Würde des Patrons, der vorschlägt, für die Belegschaft
ein Betriebsfest zu organisieren, offenbart. Bei den Ausführungen der Einzelheiten wird die
pingelige Art des Rappenspalter, der sich benimmt, als würde er statt zweier Angestellten
eine Grossfirma befehligen, zur Waffe. Der grosszügige Potentat wirft sich immer ins beste
Licht, hat immer Recht und untergräbt aufkeimende Frauenpower mit primitiven Methoden.
Der Ablauf des festlichen Anlasses, an dem man sich völlig zwanglos von einer anderen
Seite kennen lernen soll, wird minutiös geplant, das Budget sorgfältig abgewogen und die
Heiterkeit mitsamt Spass machendem Instrumentarium wie wiederverwendbaren "Hüetli"
vorsorglich verordnet.
... Das Fest findet statt. Und es gerät zur Katastrophe. Während Rüdisühli als Dankeschön
mit einem Gutschein abgespiesen wird, der Wunzler letztlich Geld einbringt, rebelliert
Monaco offen gegen den primitiven Tyrannen. Doch dieser erweist sich als gewieft und
gegen jeden Widerstand imprägniert. Die Argumente für die Gleichberechtigung der Frauen
weiss er auswendig herzubeten und auch gleich zu widerlegen. Ihre Schwächen schamlos
ausnutzend, prügelt er Monaco verbal zu einem Häufchen Elend. Sie bleibt hilflos
schluchzend liegen.
J. Brechbühl, C. Vorburger und P. Bettschen haben ein äusserst fein beobachtetes Stück
aufgeführt. Die Widersprüchlichkeit des Chefs, dessen Tyrannei letztlich nur seine
Hilflosigkeit überspielt, kam träf zum Ausdruck.
Zuger Zeitung, März 2001
...Kurt Wunzeler ist ein Ekel. Unter dem Deckmantel von Mitbestimmung und moderner
Mitarbeiterführung terrorisiert er die Frauen. Mit geschickter Rhetorik übernimmt er ihre
Ideen oder lässt sie ins Leere laufen. Das Publikum unterhält sich bestens, ist lachend
entsetzt vom jungen Patron, der die althergebrachten Verhältnisse so locker in die neue Zeit
hinübergerettet hat. Und genau in solchen Momenten greift Kurt Wunzeler die Lacher frontal
an und verteidigt seine Einstellung.
Neue Mittelland Zeitung, März 2001
... Der Fischfutterhändler Wunzeler, der seinen 3-Personen-Laden führt, als wärs die UBS.
Für sich und seine verschrobene Sexualität organisiert er mit verängstigter Sekretärin und
aufmüpfiger Packerin das Weihnachts- als Betriebsfest, das nach einem Dauerfeuerwerk der
subtilen Abhängigkeiten in einem wiederum alle physisch schmerzenden Lied untergeht.
Berner Almanach Theater, Prof. Andreas Kotte, Direktor des Inst. für Theaterwissenschaft
der Uni Bern, Oktober 2000
Inhalt:
Irgendwann, in einer der immer gleichen Kaffeepausen, wird in der Firma Wunzeler die Idee
zu einem Betriebsfest geboren...
In der Fischfutter-Firma Wunzeler bläst ein neuer Wind.
Dank dem frühzeitigen Ableben seines Vaters wird Kurt Wunzeler junior mit einem Schlag
alleiniger Herrscher über die Firma und deren langjährige treu ergebene Sekretärin
Rüdisühli. Im Zuge dieser Neustrukturierung wird die junge Hilfskraft Sabina Monaco als
Packerin eingestellt.
Kurt Wunzeler verfällt der Idee, ein Betriebsfest für seine zweiköpfige Belegschaft
anzuregen. Der festliche Anlass wird vorbereitet und geprobt. Trotz sorgfältigster Planung
und bemühter Aufsicht des Chefs gerät das Fest in nicht ganz herkömmlicher Weise aus den
Fugen...
Da fehlt etwas ... aber was?
„Schwarzer Kaffee“, ein Betriebsfest, wie wir es alle kennen und doch ist alles anders.
Bekannt der Anfang, doch ungewohnt der Schluss, denn es fehlt etwas...
Schwarzer Kaffee ist das Fest der Feste.
Zum Lachen, zum Weinen und voller Argumente, wie man es besser machen könnte.
Bildmaterial:
Klicken Sie auf das Bild um es zu vergrössern
Uraufführung: 28. Januar 1987 Schweizer Tourneen
anschl. verschiedenste Neubesetzungen und Stückaktualisierungen
Autor: Piero Bettschen Regie: Piero Bettschen
DarstellerInnen: Grazia Pergoletti, Ruth Schwegler, Susanne Bolliger, Marie-Louise Grunder,
Yvonne Stoller, Jeannine Brechbühl, Corinne Vorburger, Piero Bettschen
Ein Betriebsfest zum Schwarzlachen
SCHWARZER KAFFEE
NARRENPACK - ARCHIV
Das Narrenpack Archiv
gibt Einsicht in das Gesamtwerk des
Narrenpack Theaters.
Die Produktionen sind nach dem
Entstehungsjahr geordnet.
Falls Sie weiterführende Informationen
benötigen, setzten Sie sich mit uns in
Verbindung: HIER
Die Bilder im Archiv sind für den Druck
ungeeignet. Hochauflösende Bilder
für den professionellen Druck, sowie
Infos zum Copyright finden Sie auf
Seite: PRESSEBILDER
Archiv verlassen
und zurück zur regulären
Webseite:
HIER