Presse:
Piero Bettschen hat ”Mondwärts”, das neue Stück des Narren-Pack Theaters, geschrieben.
Er spielt auch die so verschiedenen Herren, die die Frau, die sterben will zu den letzten
Tänzen auffordern, den letzten Ausflügen zurück ins Leben und in die Erinnerungen,
Sostovitsch eben, den charmanten osteuropäischen Blender, und Rusterholz und Amalfi,
den Spieler oder Finzi, den verblödeten Professor.
Der Leichtigkeit seiner Verwandlungen, dem Wechselspiel der skurrilen Gesichter setzt
Yvonne Stoller die Ernsthaftigkeit der Hartnäckigen entgegen, die sich entschieden hat und
das Lachen und die Liebe nicht mehr finden will.
Ein eigentlich enorm deprimierendes Thema wird so auf einer poetischen Ebene in einer Art
abgehandelt, die zuweilen zwar berührt und vielleicht sogar schmerzt, aber nie unerträglich
wirkt.
Berner Woche, 1993
Ein Stück, das man zeigen sollte, bis es alle gesehen haben.
Das Berner Narren-Pack Theater gehört zu den innovativsten Ensembles der Schweiz und
hat schon mit so manchem Stück auch im Chrämerhuus grossartiges Theater geboten.
Alle paar Jahre gibt es Theaterstücke, die in ihrer Kraft und Qualität weit über vieles
herausragen, - Mondwärts ist eines davon.
Es ist umwerfendes Theater - zum Totlachen und Gesundweinen. Da geben sich
Gegensätze der knalligen Art, schwarzer Humor und poetische Höhenflüge ganz
selbstverständlich die Hand. Da gibt es unzählige Momente, in denen der Atem stockt, die
Kälte über den Rücken kräuselt und die Phantasie mehrfache Salti vollführt. Eine
doppelbödige Satire mit viel Witz, zynischer Nonchalance und bittersüssen Wahrheiten. Ein
Theaterereignis!
Chrämerhuus Langenthal, 1994
Eine Freinacht der Gefühle, eine vielschichtige Farce mit Biss, Witz und Poesie. Ein
interessantes, eigenständiges Stück, das oft im gleichen Atemzug Lachen und Beklemmung
auslöste und beim Publikum starke Resonanz fand.
Luzerner Nachrichten, 1997
Heiter und melancholisch die Stärke der Produktion: Es gibt viel zu lachen beim todernsten
Thema, und es gibt poetische Szenen von schwebender Leichtigkeit und atmosphärischer
Dichte.
St. Galler Tagblatt, 1997
„Mondwärts“ ist ein intensives Stück voller Kraft und Überraschungen. Es hält zwei Stunden
in Atem, rast respektlos durch die Gefühlswelt des Publikums, macht Angst, erschreckt,
weckt Wut - und ist manchmal so komisch und sarkastisch, dass die dunklen Suizid-Wolken
im Lachsturm weggefegt werden. Bettschen und Stoller boten im ausverkauften Saal grosse
Schauspielkunst und polarisierten mit extrem gegensätzlichen Charakteren. Das Gastspiel
des Narren-Pack Theaters wird beim Publikum noch für einige Zeit nachwirken.
Unterer Emmentaler, 1997
Eine Bilderfolge von unvergleichlicher Tragikkomik und Sentimentalität.
Wochenzeitung WoZ, 1993
Die unbändige Flut an weisen und banalen Sprachschöpfungen brachte dem Publikum kalte
und heisse Schauerbäder.
Freiburger Nachrichten, 1997
Weitab von Therapie und Ursachenforschung nahmen sich Y. Stoller und P. Bettschen das
Thema Suizid nicht einfach an. Ans „wirkliche“ Leben und zugleich an Illusionswelten (wie
Theater eine sein kann) wurde skrupellos Hand angelegt. Hinreissend kommt man
angesichts des Todes auf die Welt.
Neue Zuger Zeitung, 1997
Ein ernstes Theaterstück... könnte man sich nicht einen Abend lang den Schrecken von der
Seele lachen, - weil hier Tabuthemen so unverdrossen angegangen werden, und weil das
Sterben zum Leben gehört, wie alles andere auch. Eine grossartige Leistung mit
unheimlicher Spielfreude und in rasantem Tempo gespielt.
Kurt Aeschbacher Schweizer Fernsehen, 1993
Das deprimierende Stück war trotz seines eindeutigen Schlusses voller Hoffnung auf ein
erfüllendes Leben. Yvonne Stoller und Piero Bettschen hinterliessen das Publikum mit ihrem
aufwühlenden Stück begeistert und gleichzeitig ergriffen.
Rheinthalische Volkszeitung, 1997
Ein ebenso spritziger wie amüsanter und bissiger Abend.
Spannend ist der Gegensatz zwischen den Figuren Piero Bettschens und der von Yvonne
Stollers Medem Muschwar. Die Männer sind farbig und luftig, als Kontrapunkt dazu ist die
Frau fast ohne äusseres Reizmittel angelegt, in einer Strenge und Beherrschtheit, die
unübersehbar macht, dass da unter der Oberfläche etwas kocht, Dampf entwickelt,
Überdruck aufbaut, der sich irgendeinmal entladen muss. Dass er sich leise, fast friedlich
entlädt, gehört zu den grossen Stärken des Abends.
Information Szene, 1993
Fulminantes Gastspiel des innovativen Berner Narren-Pack Theaters im Kleintheater
Grenchen. Ein geballtes Fuder vollblütiger Theaterkunst ging über die Bühne.
Neue Mittelland Zeitung, 1997
Dem Narren-Pack Theater ist es gelungen, einen Theaterabend, der ein beinahe
unverdauliches Thema auf leicht verdauliche Weise präsentiert, zu gestalten und gleichzeitig
trotzdem die ganze Tragweite der Entscheidung zwischen Leben und Tod auf eindringliche
Art zu demonstrieren.
Zuger Presse, 1997
Rasantes Theater und brillante Selbstinszenierung. Eine überladene, von sprühenden
Einfällen und witzigen Sprachschöpfung strotzende Schau.
Berner Zeitung BZ, 1993
Darstellungskunst und optische wie akustische Umrahmung schliessen sich in „Mondwärts“
zu starker theatralischer Wirkung zusammen.
Der Bund, 1993
Sterben, und zwar der freiwillige, selbst gewählte Abschied vom Leben, ist das Thema des
Stückes, das in einer Art von Sterbeinstitut namens Mondwärts stattfindet. Der Tod wird
beleuchtet von unterschiedlichen Aspekten und Seiten, mal aus der Sicht der „liebenden
künftigen Hinterbliebenen“ mal aus der Sicht der „allseits geliebten Hingeschiedenen“.
Francine Muschwar (Yvonne Stoller) entschließt sich, zumindest einmal im Leben etwas in
die Hand zu nehmen, den eigenen Tod, nachdem sie ihr ganzes Leben in stillem einsamem
Warten Handlungen nur geduldet hatte. Es entbehrt nicht einer gewissen Tragikomik, wenn
sie beim Eintritt in das Institut ein Formular um das andere ausfüllen muss. Der Bürokrat
Rusterholz und sein Computer lassen keine Kleinigkeit aus, ob es sich um die Todesanzeige
oder die Zusammenstellung des Leichenessens für die Hinterbliebenen handelt. Dabei bleibt
einem das befreiende Lachen geradezu im Halse stecken ob der treffenden Karikatur
mancher Szenen. Keine Verwandten und keine Blumengaben, das lässt Rusterholz nicht
gelten. „Wenn Sie gehen, kommen die mit Blumen vorne dran wie Sturmgewehre.“
Im Verlauf des Abend wird die todessehnsüchtige Muschwar mit verschiedenen Männern
(Piero Bettschen) konfrontiert, die ihr alle einen Weg zurück ins Leben, eine Heilung ihrer
Sterbesehnsucht, anbieten. Den Schrecken, die eigene Todesanzeige zu sehen und die
Absurdität der Situation zu begreifen, Angst vor dem Dunkel und der Ungewissheit, die
beflügelnde Phantasie oder die Genüsse des Lebens wie Essen, Trinken oder die Liebe –
Muschwar lässt sich ein Stück weit auf den Weg zurück zum Leben führen, um nach einer
kurzen Reflexion umzukehren.
Vor dem Schrecken und der Ungewissheit des Todes hat sie nicht mehr Angst, als vor dem
Schrecken des einsamen Lebens, das nur aus Warten auf Irgendetwas besteht. Phantasie
lehnt sie als Selbsttäuschung ab, die die Hühnerbatterierealität verdeckt. Mit Genüssen ist
sie auch nicht zu verführen. Liebe ist ein Abonniertsein und Wein ein langsames Ersaufen
des Lebens im Alkohol, statt schnell in der Badewanne.
Zum Schluss siegt die Einsamkeit. Das Stück Mondwärts ist beklemmend und befreiend
zugleich, Poesie und schwarzer Humor, Skurriles und Realistisches reichen sich hier in einer
brillanten Aufführung die Hand.
Langenthaler Tagblatt 2001
Inhalt:
Messier Sostowitsch, der Phantast, scheint sie als einziger noch einmal auf andere
Gedanken bringen zu können, die Frau, die sich Muschwar nennt und sich nicht mehr
erklären, sondern einfach nur noch sterben möchte. Darum ist sie an diesen Ort gekommen,
der Mondwärts heisst - eine Art Sterbehilfeinstitut, eine geheimnisvolle Gruft für
Todessüchtige, der letzte Hafen auf dieser Seite des Flusses.
Bildmaterial:
Klicken Sie auf das Bild um es zu vergrössern
Uraufführung: 3. Dezember 1993 Schweizer Tournee 1997
Autor: Piero Bettschen
Regie: Piero Bettschen
DarstellerInnen: Piero Bettschen, Yvonne Stoller. Ab 22. Nov. 2003: Jeannine Brechbühl
Die Abenteuer der Medem Muschwar
und des Messier Sostowitsch
MONDWÄRTS
NARRENPACK - ARCHIV
Das Narrenpack Archiv
gibt Einsicht in das Gesamtwerk des
Narrenpack Theaters.
Die Produktionen sind nach dem
Entstehungsjahr geordnet.
Falls Sie weiterführende Informationen
benötigen, setzten Sie sich mit uns in
Verbindung: HIER
Die Bilder im Archiv sind für den Druck
ungeeignet. Hochauflösende Bilder
für den professionellen Druck, sowie
Infos zum Copyright finden Sie auf
Seite: PRESSEBILDER
Archiv verlassen
und zurück zur regulären
Webseite:
HIER